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An der JGS trifft Darstellendes Spiel auf MINT

An der JGS trifft Darstellendes Spiel auf MINT

„Manchmal ist etwas Neugierde völlig ausreichend“, mit diesen Worten begrüßte die Referentin und Gewinnerin des ersten Lehrerpreises, Daniela Heinrich- Stiller, die  Lehrerinnen und Lehrer der Johannes-Gutenberg-Schule zu einem gemeinsamen Nachmittag mit einem Thema das aus den Fächern „Mathematik“, „Informatik“, „Naturwissenschaft“, „Technik“ (MINT) und Darstellendem Spiel kombiniert wurde. Gerade die naturwissenschaftlichen Fächer sind für manche Lernende ein rotes Tuch: „ Für etliche Schülerinnen und Schüler mit weniger Faszination für Physik, Chemie und Biologie ist es häufig schwierig, sich abstrakte Vorgänge vorzustellen. Werden aber Elektronen, Moleküle oder Atome personifiziert und die Vorgänge von Schülerinnen und Schülern im Darstellenden Spiel selbst erarbeitet, stelle ich eine höhere Identifikation mit den Inhalten fest“, so die Referentin.

Gemeinsam wurde nach einer kurzen Einführung  die „Elektrophile Addition“ von Brom an Doppelbindungen nicht nur in Reaktionsschritten theoretisch vom Blatt erklärt, sondern sehr schnell ging es darum, den Molekülen eine Person zuzuordnen, Elektronenpaarbindungen körperlich darzustellen, um dadurch die Reaktion als Theaterszene nachvollziehbar zu präsentieren. Ein klarer Wechsel zwischen darstellerischer Ebene „ Herr Herzog legt die Hand auf Frau Helmes` Schulter“ und fachlicher Ebene „ das Kohlenstoff- Atom geht eine Elektronenpaarbindung mit dem Brom- Atom ein“, ist wichtig, um theoretische Sachverhalte mit Emotionen zu füllen und abstrahieren zu können. Unterschiedliche Wissensniveaus der einzelnen Personen werden mit der theatralen Methode somit leichter differenzierbar, holen doch die vielfältigen Zugänge und motorischen Erfahrungsräume alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lerngruppe gleichermaßen mit ins Boot. Dies ist gerade in einer KulturSchule eines der primären Ziele. Unterschiedliche Lerntypen werden hier auch zum Mitmachen angeregt.  Während die ruhigeren Gruppenmitglieder vielleicht lieber Regie führen oder die Qualitätssicherung der Szenen übernehmen möchten, wollen andere vielleicht selbst in die Rolle eines Sauerstoff- Atoms schlüpfen.  Am Ende aber sind alle am Gelingen beteiligt.

Über so viel Input waren auch die Lehrkräfte der JGS positiv überrascht.  Die als Deutschlands innovativste Lehrerin ausgezeichnete Referentin aus der Biedenkopfer Lahntalschule war somit ein absolut gewinnbringender Impuls für die Arbeit an der JGS, können doch jetzt durch die Einteilung in unterschiedliche Rollen unterschiedliche Talente in der Schülerschaft erkannt und gefördert werden.