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KomPo 7

„Was kann ich eigentlich besonders gut? Was interessiert mich? Und welcher Beruf ist der richtige für mich?“

Diese und viele andere Fragen bezüglich Berufsorientierung und Zukunftsplanung stehen im Mittelpunkt der ersten Unterrichtswoche im neuen Schuljahr für den Jahrgang 8 der Johannes-Gutenberg-Schule. Denn Stufenleiter Stefan Scharfe ergänzte und erweiterte den üblichen  Stundenplan der Schülerinnen und Schüler um das Thema „Berufsorientierung“. In einem Kompetenzfeststellungsverfahren werden aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln im Rahmen vielfältiger Aufgaben jede Schülerin und jeder Schüler beobachtet und hinsichtlich der zukünftigen Berufsplanung beraten.

Das durchgeführte Verfahren, das in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. entwickelt wurde, unterstützt die beginnende Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler. Dabei werden unterschiedliche Berufsfelder aufgezeigt, die den persönlichen Kompetenzen entsprechen könnten. In der ersten Selbsteinschätzung beurteilt jeder Schüler seine individuellen Kompetenzen und Interessen. Dabei geht es zunächst um die Betrachtung des  Arbeitsverhaltens hinsichtlich Selbstständigkeit, Organisationsfähigkeit, Auffassungsgabe und Kreativität. In der Selbstreflexion schätzen sich dann die Teilnehmer bezüglich Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft und Motivation ein, bevor schließlich die soziale Komponente eines jeden Einzelnen im Mittelpunkt steht. Kommunikations- und  Teamfähigkeit sowie Konfliktfähigkeiten sind hier die Topics.

Im Verlauf der weiteren Unterrichtsstunden gilt es nun, diverse Aufgaben sowohl als Einzelner, im kleinen Team als auch in der gesamten Lerngruppe zu lösen. In handlungsorientierten und erlebnispädagogischen Übungen werden alle Schülerinnen und Schüler von  kleinen Beobachtungsteams, bestehend aus Lehrerinnen und Lehrer,  begleitet. Folgende Aufgaben stehen sodann auf dem Programm: Bauen einer Murmelbahn und eines Turms unter Bereitstellung ausgewählter Materialien und die gefahrlose Bewältigung eines Parcours mit verbundenen Augen, nur mit der Hilfe eines Teammitglieds. Schließlich kommt es bei der „Eisschollen-Aufgabe“ auf die gute, reibungslose und überlegte Kooperation innerhalb einer größeren Gruppe an.

Die Beobachter können bei diesen Aufgaben sehr viel Aufschlussreiches entdecken, zeigt doch jeder Schüler hierbei seine ganz individuellen Stärken und Begabungen. Die Eignungsfelder auf den Beurteilungsbögen der Lehrkräfte gehen hierbei von praktisch-technisch, intellektuell-forschend, über künstlerisch-sprachlich, bis hin zu sozial, und unternehmerisch sowie konventionell.

Da die persönlichen Interessen und Begabungen das eine sind, kommt es aber auch auf den passenden Betrieb und damit auch auf die richtige Ausbildung an. Die Firmen „Küster Holding GmbH“, „Conrad Bauunternehmen GmbH & CoKG“ sowie „Horst Zienert GmbH“ lassen es sich nicht nehmen, die zukünftigen Auszubildenden zu beraten und zu informieren. In einer kurzen Betriebspräsentation stehen die Firmenmitglieder den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. „Wie lange dauert die Berufsausbildung?, Werden die Azubis übernommen? Und was kann man alles in dem Betrieb machen?“ sind oft die ersten Fragen. Schnell wird in einem regen Austausch klar, dass eine berufliche Ausbildung große Chancen bietet und nach dieser ein Studium immer noch möglich ist. Diese Informationen werden von den Schülerinnen und Schüler letztlich in einem Kurzvortrag zusammen gefasst, der wiederum weitere Rückschlüsse auf die Schüler-Persönlichkeiten zulässt. Hierbei richtet sich der Blick besonders auf die Bereiche der Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit.

Abschluss eines jeden Tages ist eine allgemeine Feedbackrunde, die eine Rückmeldung gibt, wie einzelne Übungen, aber auch individuelle Erkenntnisse eingeschätzt werden.

Nun werden alle Beobachtungen seitens der begleitenden Kolleginnen und Kollegen zusammengetragen, zu einem Gutachten zusammengefasst und schließlich mit der jeweiligen Schülerin, dem jeweiligen Schüler und den Eltern besprochen. Dieses beratende Gespräch soll helfen, die persönlichen Stärken noch mehr bei der zukünftigen Berufswahl zu berücksichtigen.

„Wir sind sehr zuversichtlich, die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufsfindung optimal begleiten zu können. Durch die Unterstützung der regionalen Betriebe bei diesem Prozess erfahren die Jugendlichen Orientierung und Information zugleich. Diesbezüglich erhalten wir von unseren Schülern eine durchweg positive Rückmeldung, was unsere Konzeption zur Berufsvorbereitung bekräftigt.“, so Schulleiterin Annegret Schilling.