Balladen einmal anders
Balladen sind mehrstrophige erzählende Gedichte, die häufig märchenhafte, antike oder zeitgenössische Stoffe aufgreifen und deren Handlung mit einer Pointe endet.
Dass die Literaturform, die es ab dem 18. Jahrhunderts gibt, nicht nur trocken daherkommen muss, zeigte jetzt das Balladenfestival an der Johannes-Gutenberg-Schule.
Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierten alle siebten Klassen, was man aus der Literatur der Fontanes, Schillers oder Goethes dieser Welt so alles machen kann.
Nachdem Schulleiterin Annegret Schilling das Festival eröffnet hatte, übernahmen die Moderatoren Leon Balzer und Colin Dietrich die Regie.
Da gab es von den A-Kursen eine düster-schaurige, szenische Darstellung des Knaben im Moor von Annette von Droste-Hülshoff, eine gespielte Interpretation des Feuerreiters von Eduard Mörike und ein kleines Schauspiel über den Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe.
Bei den B-Kursen hielt Theodor Fontanes John Maynard das Steuerrad des Schiffs selbst in der Hand, Otto Ernsts Nis Randers kam als schauspielerischer Rap daher und Goethes Totentanz wurde mit zwölf Glockenschlägen schummrig und finster eingeleitet und ebenso geisterhaft als Friedhofskulisse in Szene gesetzt.
Über eine zeitgemäße Version von Friedrich Schillers Handschuh konnten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer anschließend freuen. Hier hieß es ganz einfach Handy statt Handschuh.
Abschließend zeigten die C-Kurse, wie gekonnt man Goethes Zauberlehrling in wechselnden Rollen vortragen kann.
Besonderen Dank ging von Schulleiterin Annegret Schilling an Organisatorin Karin Nellinger und die Fachkolleginnen Anna-Magdalena Rautenburg, Julia Arhelger, Nadine Neubauer, Bettina Geist, Heike Haas, Josepha Seger, Birgit Leyser-Butz und Sina Hauptvogel sowie an Deutschlehrer Nicolas Loh. Schilling betonte abschließend, dass in dieser Form die Balladen alter Meister richtig Spaß machen und es schon ein Quantensprung zum Unterrichtstypus der eigenen Schulzeit sei.