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Nachdenken ausdrücklich erlaubt

Nachdenken ausdrücklich erlaubt

Unter dem Motto “Achte die Zeit“ eröffnete Bettina Emmelius, Leiterin der Ehringshäuser Schul- und Gemeindebücherei, eine außergewöhnliche Vernissage des kurdischen Künstlers und Grafikdesigners Abdulsalam Alhashme, besser bekannt unter dem Namen „Salam“. Die Exponate des Künstlers befassen sich mit einem äußerst aktuellen Thema und mit der Frage „Lesen oder doch lieber das Handy oder Tablet. In kritischer Art und Weise hat sich Salam mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt und gibt dem interessierten Betrachter durch seine Bilder immer wieder neue Denkanstöße und Impulse. Bisherige Gewohnheiten und bisheriges Alltagsverhalten oder auch amüsante Darstellungen über den Einfluss neuer Medien bieten dem Publikum immer wieder neue Facetten und Aspekte, die bei der Ausstellungseröffnung ausgetauscht wurden.

Kunstfachleiterin Magdalena Rautenburg von der Johannes-Gutenberg-Schule erklärte dem kunstaffinen Publikum in ihrer Laudatio, wie es dem Künstler nach dessen Flucht im Jahr 2023 aus Syrien ergangen war. Zunächst in der Flüchtlingsunterkunft in Wetzlar angekommen, fielen die künstlerischen Arbeiten auf, die Salam in der Zeltunterkunft zeichnete. Motive waren damals die Erfahrungen einer Ankunft in einem fremden Land, die bürokratischen Hürden und die zwischenmenschlichen Herausforderungen in einer Gemeinschaftsunterkunft. Schon damals waren die Arbeiten des Grafikdesigners Salam herausragend. Jörg Rautenburg, der sich in der ehrenamtlichen Tätigkeit im Rahmen der Flüchtlingshilfe Wetzlar engagierte, plante mit Salam das erste gemeinsame Ausstellungsprojekt, dem weitere erfolgreiche folgen sollten. Aufmerksam geworden auf Salam ist dann auch die Hessenschau-Redaktion des Hessischen Rundfunks, als es um die Nominierungen zum „Besonderen Menschen des Jahres 2023“ ging. Aufgrund der außergewöhnlichen Biografie von  Abdulsalam Alhashme wurde dieser vorgeschlagen und erhielt auch sogleich die Auszeichnung, die er im Hessischen Rundfunk entgegennehmen konnte.

Magdalena Rautenburg verwies neben den Erläuterungen zu den Karikaturen auch noch auf die besondere Botschaft der Exponate: „Nur wer sich auf die Bilder einlassen kann und das Außergewöhnliche dabei entdeckt, kann für sich die Antwort zur Fragestellung Lesen oder Handy/Tablet? beantworten sowie am Ende eine Haltung zur Thematik „Achte die Zeit“ finden“, so die Kunstpädagogin abschließend.

Musikalisch wurde die Vernissage von Emma Keller (Gesang) und Lukas Weiher (Klavier) umrahmt. Und weil Salam nicht nur Zeichner und Grafiker, sondern auch Karikaturist ist, konnten sich die Besucher vom Künstler spontan porträtieren lassen. Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 21. Juni zu besuchen.