Schüler der JGS auf den Spuren von Justitia
Demokratie, Gewaltenteilung, Judikative! Wie funktioniert das? Das durften die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9g und 9h mit ihren Lehrern Anne Donsbach-Nell, Tina Haus und Jochen Teßmer hautnah bei einem Besuch des Amtsgerichts in Wetzlar miterleben.
An diesem Tag handelte es sich tatsächlich gleich um mehrere Delikte, die dem Angeklagten vorgeworfen wurden. Im Einzelnen waren dies „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz,“ „Einbruch“ und „Diebstahl“.
Themen wie „Drogen“ und „Rauschmittel im Allgemeinen“ sind Schülern im Biologieunterricht und auch bei Gesundheitsprojekttagen bereits mehrfach begegnet und auch durch verschiedene Medien immer wieder präsent. Hier wurde allerdings sehr schnell klar, was aus einer Drogenabhängigkeit im Weiteren resultieren kann. Beschaffungskriminalität, hier Einbruch und Diebstahl, wurde drastisch greifbar, als die Anklageschrift vom Richter vorgelesen wurde. Dieser Anklage gingen jedoch bereits über 20 Delikte voraus, wodurch der Angeklagte bereits mehrfach vorbestraft war. Danach war es spannend zu verfolgen, wie sich der Angeklagte, seine Pflichtverteidigerin, die Zeugen und die Staatsanwältin äußerten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ohne Aussicht auf einen glimpflichen Ausgang gab der Angeklagte dann die Straftaten zu. Abschließend zogen sich Schöffen und Richter zur Urteilsfindung zurück. Nach nahezu drei Stunden mit Unterbrechung kam man dann zu einem Urteil.
Im Anschluss an die Verhandlung gab es noch für den Besuch aus Ehringshausen Gelegenheit, Fragen loszuwerden, die sich während des Ablaufs ergeben hatten. Viele Schülerinnen und Schüler diskutierten angeregt darüber, ob das Strafmaß angemessen war und wie das Leben des Angeklagten nach einem solchen Urteil nun weiter verlaufen könne.
Aber auch die Personalie einer Schöffin überraschte die Schülerinnen und Schüler doch sehr, trafen sie hier doch auf ihre ehemalige Lehrerin, Heike Heyer. Diese erzählte anschließend, dass sie das Amt einer Schöffin nun schon lange Jahre ausübt und dass man nicht nur in einer Demokratie lebt, sondern durch dieses Ehrenamt auch aktiv an ihr teilnimmt.
Zum Schluss waren sich alle einig, dass das ein einspannender und sehr informativer außerschulischer Unterrichtstag war, der das in der Schule Erlernte zum Thema „Rechtsprechung“ ausgezeichnet vertieft hat.