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Anti-Mobbing-Tage

Anti-Mobbing-Tage

Anti-Mobbing-Tage in den 5.Klassen unter dem Motto „Ich, Du, Wir – Mobbing OHNE UNS“ weckte das Wir-Gefühl.

Mit den wenigen Worten „Mobbing ist kein Schicksal, Mobbing muss nicht sein“ betonte Schulsozialarbeiterin Marianne Koch die Botschaft der „Anti-Mobbing-Tage“, die jüngst an der Johannes-Gutenberg-Schule (JGS) in den sieben Klassen der 5.Jahrgangsstufe auf dem Stundenplan standen. Drei Tage lang prägte der unter dem Motto „Ich, Du, Wir – Mobbing OHNE UNS“ stehende Präventionsunterricht den Schulalltag der Fünftklässler, die in Gesprächskreisen, Übungen und Filmbeiträgen präventive als auch intervenierende Maßnahmen rund um die allerorts gegenwärtige Thematik im Klassenverband aufgezeigt bekamen.

Abschluss war ein von den Kindern gestalteter Nachmittag, wo Eltern nicht nur als Zuschauer über Mobbing informiert wurden, sondern auch von den Kindern aktiv zum Mitmachen aufgefordert wurden.

Welche Gewalt von „Mobbing“ in Schulzimmern und Pausenhöfen ausgehen kann, wie man sich als Schüler davor schützt, ohne gleich als „Petze“ schräg angesehen zu werden, wie eine Schulklasse solidarisch verbalen oder körperlichen Attacken gegen Mitschüler begegnen kann – um diese Fragen ging es zum zweiten Mal an der JGS. Für die gesamte 5.Jahrgangsstufe standen Anti- Mobbing-Tage auf dem Lehrplan. So erfuhren rund 166 Ehringshäuser Fünftklässler was es heißt, Mobbing-Opfer zu sein und was man dagegen tun kann.

Bevor die Schüler selbst aktiv wurden, erfuhren sie was sich hinter dem Wort „Mobbing“ verbirgt, systemische Hintergründe zum Entstehen von Mobbing und überlegten, ob sie während ihrer bisherigen Schullaufbahn selber bereits Opfer von körperlicher oder verbaler Gewalt geworden waren. Die Schüler staunten nicht schlecht, denn erst jetzt wurde klar, dass sie bereits in der Grundschule mehr oder weniger mit Mobbing konfrontiert worden waren.

Das Wort „Mobbing“ kommt aus dem Englischen und steht für „jemanden anpöbeln“ oder sich „auf jemanden stürzen“ und schnell begriffen die Schüler, dass „Kopf- Einziehen“ und „Stand-halten“ keine Lösungen sind, sondern das Gegenteil bewirken und den „Tätern“ zu Erfolg verhelfen können. Schnell fühlen sich Täter cool und „genießen“ ihre Überlegenheit und Macht. Schon ein kleiner Streit kann sich zu einem schweren Mobbingfall entwickeln und die Sozialarbeiterin machte klar, wie wichtig es ist, diesen schon im Vorfeld zu klären. Das kann z.B. schon durch Freunde, den Klassenrat, Klassenlehrer, Eltern oder Sozialarbeiter geschehen. 

Der größte Fehler aber sei, betont die Sozialarbeiterin, gar nichts zu tun. „Dies kann schlimme Folgen haben und sogar bis hin zum Suizid führen“, mahnte Koch. Mobbing sieht bei Jungen und Mädchen oftmals ganz anders aus, auch wenn die Folgen die Gleichen sind, erklärt Koch. Wohin gegen die Jungen nach Beleidigungen gleich handgreiflich werden und sogar oftmals Zuschlagen, wählen die Mädchen die Art des beginnenden Lästerns und Gerüchteverbreitens bis hin zum kompletten Ausgrenzen. Die Folge ist vor allem für Schüler mit geringem Selbstwertgefühl, die sich unsicher und deshalb ungeschickt gegenüber anderen verhalten, fatal. Trotzdem, hob Koch hervor, kann jeder ein Mobbing-Opfer werden.

Nicht nur zerrissene Kleidung, beschädigte Schulbücher oder gar nicht nachvollziehbare Verletzungen können Alarmsignale sein, sondern auch Leistungsabfall, Unlust zur Schule zu gehen oder plötzlich auftretende Aggression gegenüber eigenen Geschwistern. In solch einem Fall ist ein Einschreiten, auch mit Hilfe seitens der Schule, dringend geboten.

Dies betonte Koch auch bei dem gemeinsamen Elternnachmittag am Ende des dritten Tages. Dabei kam noch einmal zum Ausdruck, dass es besser ist Miteinander zu reden, anstatt verbal und oder körperlich auszuteilen. Dies wurde nicht zuletzt durch Wir-Gefühl stärkende Spiele, sondern auch bei Darbietungen verschiedener Mobbing-Situationen und Abhilfevorschlägen deutlich und so erfuhren alle, wie wichtig und schön „Gemeinsam Klasse zu sein !“ ist.

(Mitteilungsblatt der Gemeinde Ehringshausen Linus Wittich Verlag 08.03.2014 10/14)