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Geschichte muss nicht langweilig sein

Geschichte muss nicht langweilig sein

Schülerinnen und Schüler der Johannes Gutenberg Schule „begreifen“ Geschichte.

Am 27. und 28.05. 2014 besuchten die Schüler der Klasse 10c der Johannes Gutenberg Schule Ehringshausen das „Historische Archiv“ der Stadt Wetzlar. Gemeinsam mit Klassenlehrer Michael Volk und Geschichtslehrer Norbert Schwarz wollten die Schüler die bisher im Unterricht erworbenen Kenntnisse im Bereich „Umgang mit historischen Quellen“ in der Praxis anwenden und vertiefen.
Unterstützung erfuhren die Schülerinnen und Schüler durch die tatkräftige und engagierte Mitarbeit der leitenden Archivarin Dr. Irene Jung vom Historischen Archiv der Stadt Wetzlar. Gemeinsam mit den Lehrkräften wurden im Vorfeld der Arbeiten geeignete Quellen für die Schülerinnen und Schüler gesichtet und ausgewählt.

In „Kleingruppen“ beschäftigten sich die Schüler im Saal des Archivs mit den Zeugnissen, die die „Regionalgeschichte“ lebendig werden ließen. Themen der Quellenkunde waren die Verwaltungsberichte der Stadt Wetzlar aus der Zeit der Jahre 1928 – 1952, historische Photographien und schriftliche Aufzeichnungen von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde zu Wetzlar die der Verfolgung durch das NS – Regime, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Familie Leitz, entkommen konnten.

Eine weitere Schülergruppe beschäftigte sich mit der Veränderung von Sprache in der Zeit von 1933 – 1945. Als Quelle dienten den Schülern die entsprechenden Exemplare des „Wetzlarer Anzeigers“ aus der gleichen Zeit.

Beachtenswert waren auch „Feldpostbriefe“ eines Wetzlarer Bürgers, der von 1939 – 1945 im Kriegseinsatz und bis 1947 in britischer Gefangenschaft war. Zeigen diese Briefe doch im Besonderen die Stimmung der „einfachen“ Soldaten im Krieg. Auch die Briefe aus der Kriegsgefangenschaft zeigen einen deutlichen Stimmungswechsel des Protagonisten. War man doch zunächst der Propaganda des NS – Apparates erlegen, so stelle man in Briefen aus der Kriegsgefangenschaft fest, dass der „Feind“ menschliche Züge trug und auch im schweren Winter 1947 mit den Kriegsgefangenen das Wenige teilte, was vorhanden war.

Im Gesamten eine gelungene Unterrichtsreihe, auch durch die hervorragende Unterstützung der Archivarin Dr. Jung.