Das erste Türchen ist geöffnet
Es ist bereits schon zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, dass sich jedes Jahr im Dezember die Johannes-Gutenberg-Schule vorweihnachtlich auf den Weg macht.
Sterne, Windlichter und viele winterliche Motive lassen sich somit im gesamten Schulgebäude finden. Zur passenden Einstimmung gehören auch die beiden Weihnachtsbäume, die in der Aula und im Förderstufengebäude stehen. Beide sind auf Initiative der Schülervertretung festlich geschmückt worden.
Traditionell ist aber auch der „Kulturelle Adventskalender“, bei dem sich jeden Tag ein neues Türchen öffnet.
Und jedes neu geöffnete Türchen bedeutet auch eine interessante Präsentation, die sich von der letzten unterscheidet.
Gleich zu Pausenbeginn finden sich die Schülerinnen und Schüler in der großen Aula ein, um in ausreichendem Abstand etwas Neues und Spannendes zu erwarten. Den diesjährigen Beginn am 1. Dezember machten Lothar Lippert und Jochen Teßmer mit ihrer ganz eigenen Erklärung zur Frage „Was ist eigentlich Advent?“
Lothar Lippert „entführte“ die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer in die Zeit vor 200 Jahren nach Hamburg. Mit der Lebensgeschichte von Johann Hinrich Wichern, der als Menschenretter bezeichnet wurde, erfuhren die Gutenbergschüler sogleich auch etwas über die Entstehung des Adventskranzes. Denn zur Vorfreude auf das Weihnachtsfest, aber auch um die Wartezeit bis dahin zu verkürzen und erfahrbar zu machen, entwickelte Wichern die Idee, die Zeit bis zum 24. Dezember optisch für Kinder darzustellen.
Dafür befestigte er in seinem Haus auf einem großen Wagenrad 19 kleine und 4 große Kerzen. Jeden Wochentag zündete er für die Kinder eine kleine Kerze und an jedem Sonntag eine große Kerze an. Die Wartezeit – die 23 Tage – bis zum Weihnachtsfest wurde somit anschaulich, lebendig und bildhaft.
Die Kinder konnten buchstäblich sehen, wie lange sie noch auf das Fest „Christi Geburt“ warten mussten. Diese Idee entstand in der Zeit um 1839, in der Hamburg von einer sehr großen Armut beherrscht wurde und viele Kinder vernachlässigt und verwaist auf den Straßen lebten. Wichern gab ihnen nicht nur ein Zuhause, sondern auch Halt und Liebe. „Gerade die vorweihnachtliche Botschaft weiterzutragen, war ihm daher ein besonderes Anliegen. Und diese Tradition lebt auch heute noch weiter und zeigt uns an, wie wir uns immer mehr dem Weihnachtsfest nähern“, so Lothar Lippert.
Für diese berührende Geschichte erhielten Lothar Lippert und Jochen Teßmer auch sodann einen lang anhaltendem Applaus und viele verließen die Aula mit dem Vorhaben, auch am nächsten Tag wieder an selber Stelle das nächste Türchen gemeinsam zu öffnen.
Damit aber auch immer ein Türchen geöffnet werden kann, bedarf es einer guten und bestens funktionierenden Organisation und Koordination. Diese liegt auch diesmal wieder in den bewährten Händen von Simone Strauß-Schwabe.
Bei ihr melden sich die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Vortragsideen für den „Kulturellen Adventskalender“ an, um schließlich eine Kalendernummer zugewiesen zu bekommen. Somit ist der Anspruch einer abwechslungsreichen und vielseitigen Unterhaltung und eines interessanten Infotainments gewährleistet.