Ein Lesetagebuch als Lernbegleiter
Das „Buch zum Buch“ heißt eine kreative Idee, die sich in den Zeiten von häuslichem Lernen und digitalem Studium geradezu anbietet, um die Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem Tun anzuleiten.
Aus diesem Grund hat Deutsch- und Klassenlehrerin Josepha Seger nun im Deutschunterricht die unterhaltsame Lektüre von Bruce Coville „Ein Drache in der Schultasche“ vorgestellt, um ihre Schüler für das Lesen und die Auseinandersetzung mit der Lektüre zu begeistern. In der Geschichte geht es um Jeremias, der durch einen Zufall in einen mysteriösen Zauberladen gerät. Viele ungewöhnliche und faszinierende Dinge begegnen dort dem kleinen Jungen, der sich aber für eine zauberhaft schillernde Kugel interessiert. So angezogen von der runden Magie gelingt es ihm, dass der Ladenbesitzer Jeremias diese Kugel verkauft. In der kommenden Vollmondnacht geschieht das Wunder: Die vermeintliche Kugel entpuppt sich als Drachenei, aus dem um Mitternacht ein kleiner, roter Drache schlüpft. Jeremias ist begeistert. Nun hat sich plötzlich sein Leben auf den Kopf gestellt. Er muss sich nicht nur um die Schule und seine Hobbys kümmern, sondern hat auch noch eine Verantwortung für das neue Lebewesen an seiner Seite. Fragen, über die er zuvor nie nachgedacht hat, muss er jetzt beantworten: Was frisst ein Drache? Wie groß kann er werden? Wie kann man sich mit einem Drachen verständigen?
Was für Jeremias aber noch wichtiger ist, ist die Frage, wie und vor allem wie lange er die Existenz seines neuen Lebensgefährten vor anderen geheim halten kann?
„Dieses unterhaltsame und gleichermaßen lustige Kinderbuch ist die ideale Lektüre, um das häusliche Lernen aufzulockern und meine Schülerinnen und Schüler in dieser außergewöhnlichen Situation auf andere Gedanken zu bringen“, so die Deutschlehrerin. „Außerdem habe ich mit der Aufgabe, ein Lesetagebuch zu schreiben, den Schülern die Möglichkeit gegeben, die eigenen Eindrücke beim Lesen festzuhalten. Sie können spannende Textstellen kommentieren oder kleine Aufgaben zu einzelnen Kapiteln bearbeiten.“ Da es sich bei dem Lesetagebuch aber auch um ein fächerübergreifendes Projekt geht, lag die Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsfach Kunst auf der Hand. „Die Auseinandersetzung mit der Lektüre erfolgt somit nicht nur auf sprachlicher Ebene, sondern auch in der Beschäftigung mit dem Material Ton. Jeder Schüler kann mit diesem natürlichen Rohstoff seiner Fantasie freien Lauf lassen. Was in der Literatur eindeutig beschrieben ist, bekommt mit jeder individuell modellierten Drachenfigur ein eigenes Gesicht “, so Seger zusammenfassend.
Dass es auch eine Ausstellung aller Drachenfiguren geben wird, sobald sich die Schultüren wieder öffnen, ist demnach selbstverständlich. Aber solange der Unterricht noch in häuslicher Umgebung stattfinden wird, teilen die Schülerinnen und Schüler ihre Exponate zunächst auf digitaler Basis.