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Alles Banane oder Geschichten hinter einer Frucht

Alles Banane oder Geschichten hinter einer Frucht

Hinter einer scheinbar einfachen Frucht, der Banane, verbirgt sich eine erstaunliche Welt voller menschlicher Geschichten, kultureller Verflechtungen und globaler Zusammenhänge. Diese Frucht ist mehr als nur ein Frühstücksgenuss – sie ist ein Symbol für internationale Wirtschaft, ländliche Gemeinschaften und menschliches Engagement. Der dokumentarische Kurzworkshop „Alles Banane“, der sich an Schülerinnen und Schüler der Johannes Gutenberg Schule  und Kinder und Jugendliche aus der kolumbianischen Region Orihueca richtete, bot eine einzigartige Gelegenheit, die komplexen Hintergründe der Banane zu erkunden und eigene kreative Geschichten zu entwickeln.

Der Workshop wurde von Sozialanthropologe, Theaterpädagoge und Dokumentarfilmer Bernardo Sanchez La Puente geleitet und dieser wiederum ist international für seine anthropologische Arbeit und theaterpädagogischen Projekte bekannt, die den transatlantischen Austausch zwischen Generationen, Kulturen und Gemeinschaften fördert. Sein Ziel ist es, junge Menschen zu sensibilisieren, globale Zusammenhänge zu verstehen und Empathie für Menschen in anderen Ländern zu entwickeln. Er hat in verschiedenen Ländern, unter anderem in Kolumbien, Projekte initiiert, die lokale Gemeinschaften stärken, soziale Missstände aufzeigen und das Bewusstsein für globale Lieferketten schärfen.

Im Rahmen des Workshops lernten die Schülerinnen und Schüler, wie Bananen in der kolumbianischen Region Orihueca angebaut werden. Dabei haben sie erfahren, dass der Anbau der Frucht harte Arbeit erfordert, um die Bananen für den europäischen Markt zu produzieren. Die Jugendlichen bekommen Einblick in die Lebensrealitäten der Landwirte, ihre Herausforderungen wie niedrige Löhne, unbeständiges Wetter, Umweltbelastungen und die Abhängigkeit von internationalen Konzernen.

Ein besonderer Fokus lag aber auf dem Austausch mit Kindern in Kolumbien. Durch Videokonferenzen, Korrespondenz und gemeinsame Projektarbeit erlebten die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand, wer die Menschen hinter ihrer Frühstücksbanane sind. Sie erfuhren, welche Geschichten, Träume und Schwierigkeiten die Bauern in Orihueca haben und erkannten, wie eng ihre eigenen Lebenswelten mit den globalen Lieferketten verbunden sind.

Bernardo Sanchez LaPuente möchte mit diesem Ansatz Brücken zwischen den Generationen, Kulturen und Ländern bauen. Ziel ist es, den Blick der jungen Menschen für die Komplexität der globalen Wirtschaft zu schärfen und ihnen zu zeigen, dass jede Banane eine Geschichte von harter Arbeit, Gemeinschaft und Herausforderungen erzählt. Durch kreative Geschichten, Theaterübungen und Diskussionen entwickelten die Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis dafür, dass ihre Konsumentscheidungen Auswirkungen auf Menschen in aller Welt haben.

Das Projekt fördert somit nicht nur das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum, sondern auch die Fähigkeit, Empathie zu empfinden und globale Gemeinschaft zu erkennen. So wird die Banane, die auf unserem Frühstückstisch liegt, zu einem Symbol für gegenseitiges Verständnis, Solidarität und die Bedeutung, die unsere globalen Verflechtungen für das tägliche Leben haben. „Mit diesem Wissen sind die jungen Menschen besser gerüstet, um verantwortungsvoll und bewusst mit ihren Konsumgewohnheiten umzugehen und die Geschichten hinter den Produkten zu würdigen“, so Projektorganisatorin Konstanze Korth-Neumann.