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Ist es gut, „eine coolere Version von dir selbst“ werden zu wollen?

Ist es gut, „eine coolere Version von dir selbst“ werden zu wollen?

Dieser Frage gingen alle Klassen des Jahrgangs 6 zusammen mit den Schauspielern Christian Simon und Metin Turan vom Hessischen Landestheater Marburg in dem Klassenzimmerstück „Der Junge mit dem längsten Schatten“ auf den Grund.
Im Mittelpunkt des Theaterstücks von Finegan Kruckemeyer stehen die Zwillinge Adam und Atticus. Obwohl die beiden eineiige Zwillinge sind, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Atticus hat viele ungewöhnliche Hobbys wie z.B. historische Mauern als Modell nachzubauen. Er ist in der Schule unbeliebt und wird sogar gemobbt. Sein um zwei Minuten älterer Zwillingsbruder Adam scheint dagegen auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Er hat viele Freunde, mit denen er in seiner Freizeit rumhängt, ist gut im Sport und beliebt bei den Mädchen. An seinem 12. Geburtstag beschließt Atticus, eine „coolere Version von sich selbst“ werden zu wollen, so lässig, so sportlich, so schlagfertig und beliebt wie sein älterer Bruder. Für jeden Tag der Woche macht sich Atticus einen Plan, um ein anderer zu werden und sein Schatten vielleicht auch einmal so lang werden würde, wie der von Adam. Am Ende all seiner Versuche kommt er aber schließlich wieder bei sich selbst an, feststellend, dass es nur am Stand der Sonne und der Perspektive liegt, wer den längsten Schatten wirft.
 „Eine Theateraufführung live im eigenen Klassenraum erleben zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes und Exklusives, was von den Schülerinnen und Schülern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde“, so Deutschlehrerin Karin Nellinger, die für die Organisation verantwortlich zeichnete. An drei Vormittagen wurden insgesamt 6 Aufführungen gezeigt, kam doch jede Klasse – finanziell unterstützt durch den Förderverein der Schule – in den Genuss einer eigenen Vorführung im eigenen Klassenraum. Ohne Bühne sind die Schauspieler mittendrin im „Zuschauerraum“, gehen teilweise in Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern und improvisieren immer wieder ein ums andere Mal, um die Rollen an die Gegebenheiten in der jeweiligen Klasse anzupassen. „Wie das Stück läuft, hängt immer von eurer Offenheit und Aufmerksamkeit ab“, erklärt Profi-Schauspieler Metin Turan im Nachgespräch den Schülerinnen und Schülern und bedankte sich für die tolle Aufmerksamkeit und intensive Begleitung des Werkes des australischen Dramatikers. Begleitet und moderiert wurden die Aufführungen von Theaterpädagogin Juliane Nowak und ihrem Kollegen Michael Pietsch vom Landestheater Marburg. Die inhaltliche Vor- und Nachbereitung fand im Deutschunterricht in den jeweiligen Klassen statt und verdeutlichte auch hier, was Theater alles kann – auch ohne die sprichwörtliche vierte Wand und nur zwischen Tischen, auf denen sonst Klassenarbeiten geschrieben werden.