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Johannes-Gutenberg-Schule feiert 50-jähriges Bestehen

Johannes-Gutenberg-Schule feiert 50-jähriges Bestehen

Mit einer akademischen Feierstunde und einem anschließenden Tag der offenen Kulturschule hat die Johannes-Gutenberg-Schule (JGS) die Feierlichkeiten zu ihrem 50-jährigen Bestehen eingeläutet. Schulleiterin Annegret Schilling würdigte die Gründung der Gesamtschule im Aufbau im Schuljahr 1969/70 als mutigen und wichtigen Schritt für die Entwicklung des Schulstandortes Ehringshausen. Heute ist die integrierte Gesamtschule mit rund 1000 Schülern die größte Gesamtschule ohne Oberstufe im Schulamtsbezirk, der die Landkreise Lahn-Dill und Limburg-Weilburg umfasst.
Während die Klasse 6e in einem Stop-Motion-Film mit Legosteinen die Entstehung und die Entwicklung der Schule anschaulich dargestellt hatte, ging Schilling auf die pädagogischen Konzepte ein, die im Laufe von 50 Jahren ebenfalls einen steten Wandel vollzogen haben. Heute hat die JGS als Kulturschule ein neues, eigenes Profil entwickelt. Dabei werde die Situation der Schule nicht vom Einfluss weniger bestimmt, sondern sei eine Gemeinschaftsproduktion von vielen. „Keiner von uns ist alleine so schlau, wie wir alle zusammen“, erklärte Schilling. Über allem müsse jedoch immer die gegenseitige Wertschätzung stehen, denn wer Menschen nicht wertschätze, könne sie auch nicht führen. Eines habe sich jedoch im Laufe der 50-jährigen Schulgeschichte nicht geändert: „Kollegen, für die der Beruf eine Berufung ist. Sie machen das Gesicht der JGS aus und sie sind dafür verantwortlich, dass wir uns in der Vergangenheit und in Zukunft der sozialen, technischen und gesellschaftlichen Verantwortung und den damit verbundenen Anforderungen stellen können.“ Nur so könne die JGS ihren Leuchtturmcharakter als Kulturschule auch über den Landkreis hinaus behalten sowie festigen und Bildung könne daher ganz einfach zum Erlebnis werden. Eine Schulentwicklung frei nach dem Kölner Grundgesetz: „Et es, wie et es“, „Et kütt, wie es kütt“ , „Et häät noch immer jot jejange“ und „Wat fott es, es fott“ habe noch nie funktioniert und werde gerade auch in Zukunft nie funktionieren.
Thomas Langenfeld vom Büro für Kulturelle Bildung des Hessischen Kultusministeriums begleitet die Schule, seitdem sie sich vor sechs Jahren auf den Weg gemacht hat, Kulturschule zu werden. „Die Johannes-Gutenberg-Schule ist in ganz Deutschland bei der Implementierung der kulturellen Bildung in das Schulsystem weit vorne“, erklärte Langenfeld. Und diese sei heute ein zentrales Qualitätsmerkmal für Bildung, womit Hessen über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus eine Vorreiterrolle eingenommen habe.
An einem Ort, wo mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern und 80 Lehrerinnen und Lehrern täglich so viele Menschen zusammentreffen, sei es besonders wichtig, den Einzelnen nicht aus dem Blick zu verlieren, sagte Ines Gräfe, Dezernentin am Staatlichen Schulamt. „Dies gelingt der JGS auf besonders eindrückliche Art und Weise“, lobte Gräfe. Die Schule verfüge über ein stimmiges Gesamtbild moderner Schulentwicklung, und der Begriff Kultur sei dabei für die Schulgemeinde keine leere Worthülse, sondern habe einen hohen Stellenwert. Ines Gräfe oblag es auch, mit der Ernennung von Bettina Geist zur Stufenleiterin 5/6 die Schulleitung zu komplettieren.
Als Schüler der ersten Stunde, der im Schuljahr 1969/70 in die 5. Klasse an der damals neuen Gesamtschule eingeschult wurde, verbindet Roland Esch viele gute Erinnerungen mit seiner Schulzeit in Ehringshausen. Als Vertreter des Lahn-Dillkreises erinnerte Esch an die baulichen Maßnahmen, die der Schulträger in den vergangenen Jahren finanziert hat. Seit 2007 seien sieben Millionen Euro in den Bau der Mensa, das Gebäude für die Jahrgänge 5 und 6, die Sanierung des naturwissenschaftlichen Traktes und der Außenfassaden investiert worden. Mit der jetzt bereits begonnen Komplettsanierung und dem Neubau der Aula werden weitere 15 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren investiert. „Ich bin froh, dass wir in eine große, erfolgreiche Schule investieren können und wissen, dass das Geld gut angelegt ist“, sagte Esch.
Die Schule genieße zu Recht einen guten Ruf in der Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinaus, freute sich Ehringshausens Bürgermeister Jürgen Mock, dem der Elternbeirat zustimmt. „Wir Eltern wünschen uns für unsere Kinder eine Schule mit einem modernen Konzept, die gut auf das Leben vorbereitet. All dies bietet die JGS“, sagte die Vorsitzende des Schulelternbeirates Daniela Kühn.
Mit Geschenken und anerkennenden Worten gratulierten außerdem Claudia Duchscherer, Vorsitzende des Fördervereins der JGS, die Rektorinnen Christiane Unzner, Gesine Drolsbach und Sandra Hahn der Grundschulen im Schulverbund, und Heidi Messerschmidt, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Deutsch-Französischen Freundschaft e.V., ebenso wie der Personalratsvorsitzende Nicolas Loh und Schulsprecherin Clara Hirschhäuser.  Dabei hob die Schulsprecherin den besonderen Geist der Schule hervor, an der man stets ein offenes Ohr finden würde. In einem Film über die Bedeutung von kultureller Bildung zeigte der Kurs „Kreative Medien“ unter der Federführung von Kai Tröster, wie wichtig die musisch-ästhetischen Zugänge für die Entwicklung von Jugendlichen sein kann. Kulturelle Beiträge der Musical-Gruppen unter der Leitung von Uwe Witzel und Nicolas Loh, der Schulband und der KuBi-Kurse Tanz (Leitung: Simone Strauß-Schwabe), Rhythmuswerkstatt (Leitung: Frederik Hammann) und Schwarzlicht-Theater (Leitung: Uwe Witzel) rundeten das Programm der akademischen Feierstunde ab. Danach hieß es: Alle Türen auf zum Tag der offenen Kulturschule. Zahlreiche Vorführungen u.a. mit Musik der Klangkollegen unter Leitung von Chris und Stefan Jaksch und Infostände sowie kulinarische Leckerbissen im Café International warteten dabei auf die zahlreichen Besucher, die sich einen eindrucksvollen Überblick von der Besonderheit einer Kulturschule machen konnten.