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Jungen sind anders – Männer auch

Jungen sind anders – Männer auch

Zu diesem Thema referierte der Diplom-Psychologe Thomas Armbruster im Rahmen des Elternforums an der Johannes-Gutenberg-Schule in Ehringshausen. Jungen sind heute die Sorgenkinder der Schule. 64% der Sonderschüler, 56% der Hauptschüler und 46% der Abiturienten sind Jungen.

Jungen leben auch gefährlicher, 85% der Verunglückten sind Jungen. Die Benachteiligung der Jungen beginnt bereits im Mutterleib, die Fötensterblichkeit liegt zu 80% bei den Jungen. Jungen sind genetisch benachteiligt durch die Chromosomenkonstellation XY. Daraus resultiert die größere Anfälligkeit für Erbkrankheiten. Bis zum Alter von 9 Jahren sind die Jungen den Mädchen 1 bis 1,5 Jahre hinterher. Im Alter von 5-7 Jahren ist die Phase der Geschlechtsidentitätsfindung. Vielen Jungen fehlt in dieser Zeit das männliche Vorbild. Sie grenzen sich von Mädchen und Frauen ab. Jungen machen nicht, was Frauen im Kindergarten und in der Schule von ihnen wollen. Jungen sind risikofreudiger, aggressiver, dominanter, sie wollen raufen, ihre Kräfte messen. Frauen sind empfindlicher und verhindern, dass Jungen ihre Triebe ausleben. Die Muskelmasse ist bei Jungen und Männern doppelt so hoch wie bei Mädchen und Frauen. Daraus resultiert der wesentliche größere Bewegungsdrang. Jungen neigen auch eher zur Selbstüberschätzung und haben kürze Konzentrationsphasen. Der Speicherplatz im Kurzzeitgedächtnis beträgt bei Jungen 7 Worte, dies bedeutet Jungen brauchen kurze, knappe Anweisungen, keine langen, weitschweifenden  Erklärungen. Handzeichen wirken mehr als viele Worte. Bei Mädchen ist der Hauptsinn das Hören, bei Jungen das Sehen. Mädchen hören besser, Jungen nehmen Lautstärke weniger wahr uns sind deshalb immer lauter. Jungen lernen durch ausprobieren, experimentieren, sie halten sich nicht an Regeln. Mädchen lernen an Modellen, sie lernen von Erwachsenen. Jungen handeln und denken dann, bei Mädchen ist es umgekehrt. Mädchen probieren erst etwas aus, wenn sie die Erlaubnis haben. Bei Mädchen entwickelt sich erst die Feinmotorik, dann die Grobmotorik. Bei Jungen ist die Entwicklung umgekehrt. In der Schule ist in den ersten Jahren Feinmotorik gefragt, d.h. die Mädchen sind klar im Vorteil. Schule ist generell eher auf Mädchen ausgerichtet. Herr Armbruster vertritt die Meinung, dass man Jungen nicht zu ihrem Glück zwingen kann, sie lernen aus den Konsequenzen, die sie machen. Mädchen kann man eher überzeugen. Eltern sollten nicht verzweifeln, wenn ihre Buben keinen Eifer in der Schule zeigen. Jungen erreichen oft mehr auf dem 2. Bildungsweg. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, was zeigt das ein großes Interesse an dieser Thematik besteht.