Lernen lernen
„Das Lernen lernen“ war der Titel des Vortrages, den Björn Puls von MIND unlimited im Rahmen des Elternforums an der Johannes-Gutenberg-Schule in Ehringshausen hielt. Mit verschiedenen kleinen Übungen wurden die Zuhörer in den Vortrag eingebunden.
Zwei Zuhörerinnen erhielten die Aufgabe sich eine Zahlenreihe von sechs Zahlen zu merken und wiederzugeben. Kein Problem! Anschließend sollte sich eine neuner Zahlenreihe gemerkt werden. Diese Aufgabe wurde von beiden nicht geleistet. Der Referent sagte, dass dies vorhersehbar war, da sich unser Ultrakurzzeitgedächtnis UKZG nur sieben Einzelinformationen auf einmal behalten kann.
Man merkt sich Dinge am besten, wenn sie an Emotionen gebunden sind. Für das Lernen hinderlich ist, die Lernsituation mit negativen Emotionen zu koppeln. Lernsituationen sollten immer positiv enden, mit Aufgaben abschließen, die das Kind kann. Ein Lob am Ende der Hausaufgaben oder einer Lernphase ist sehr wichtig für den Lernerfolg. Die Verarbeitungszeit für den Übergang des Gelernten vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis beträgt 20 Minuten. Dieser Übergang kann gestört werden.
1. Störung
Lernt man in den 20 Minuten Verarbeitungszeit etwas, was dem Vorherigen ähnlich ist, wird der Behaltensprozess gestört. Dies bedeutet nicht Englischvokabeln nach Französischvokabeln lernen. Hausaufgaben so gestalten, dass auf Englisch Mathe und dann Französisch folgt.
2. Störung
Computerspielen oder fernsehen direkt nach den Hausaufgaben. Beide Medien liefern stark emotionale Informationen, das Gehirn konzentriert sich auf das Neue und das Lernwissen wird stark beschädigt. In den 20 Minuten Verarbeitungszeit sollten die Kinder spielen, basteln, lesen, Musik hören oder raus gehen.
3. Störung
Starke Emotionen stören ebenfalls den Behaltensprozess, d.h. Streitsituationen bezüglich des nicht aufgeräumten Zimmers, sollten auf den Abend verschoben werden.
Damit Inhalte im Langzeitgedächtnis bleiben, müssen sie ständig wiederholt werden, sonst gehen sie verloren. Erleichtert wird das Lernen durch klare Strukturierung und Ordnungssysteme. Kinder fangen meist völlig unstrukturiert an Dinge zu lernen. Durch farbiges Markieren, das Anlegen von Lernpaketen, die Umsetzung von Informationen in Bilder oder das Erstellen von Merkreimen ist es einfacher sich Dinge zu merken.
Am Ende seines Vortrages stellte Herr Puls noch die unterschiedlichen Lerntypen vor. Das Publikum verabschiedete den Referenten mit viel Applaus.