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Lesung begeistert

Lesung begeistert

Schon das Ambiente der neuen Aula der Johannes-Gutenberg-Schule war für die Zuhörer der Lesung ein besonderes Erlebnis. Denn der Raum war  mit thematisch unterstützender Dekoration und passender Beleuchtung ein Augenschmaus, der sich mit hervorragender Akustik sich zu einem wahren Hörgenuss potenzierte.

Geladene und kunstinteressierte Gäste erlebten die schriftstellerische Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit einem Filmausschnitt. „Lautschriften – Vom Film zum Buch“ heißt die Schreibwerkstatt – ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V.  und dem Fischer-Verlag. In Zusammenarbeit von Helene Sindl, Projektleitung der Hessischen Leseförderung, und den drei Deutschlehrerinnen Karin Nellinger, Nadine Neubauer und Christina Weil wurden Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 6-9 ausgewählt, die sich 6 Monate diesem Projekt verschrieben hatten. In diesem sehr kreativen und produktiven Zeitraum haben die jungen Autorinnen und Autoren mehrere Workshops mit der Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin Safiye Can absolviert. Wenn auch die Inhalte digital per Skype vermittelt und ausgetauscht werden mussten, bedeutete das keinen Einschnitt bei der schriftstellerischen Auseinandersetzung. Es wurden Texte hin- und hergeschickt, vorgetragen, diskutiert, redigiert und final formuliert. Nach einem Filmausschnitt, der absichtlich ohne Ton vorgestellt wurde, hatte jeder Workshopteilnehmer die Möglichkeit, seine ganz besondere Sichtweise für den eigenen Text zu entwickeln. „Schreiben heißt, sich selber lesen. Und daraus ergaben sich Schreibaufgaben mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Und genau diesen Erkenntnissen hat sich der Workshop „Lautschriften – vom Film zum Buch“ – angenommen und ist ihnen mehr als gerecht geworden. Denn es geht ganz einfach um das Schreiben, das nach einer Filmsequenz als Inspiration für ein kreatives Auseinandersetzen dient. „Das Schreiben verselbstständigt sich und dient der eigenen, ganz persönlichen Äußerung. Da gibt es kein richtig oder falsch. Jedes Werk und damit jede Äußerung hat ihre Berechtigung, weil es auf die individuelle Textvertiefung zurückzuführen ist. Und genau dieser Sachverhalt war für jede junge Autorin und jeden jungen Autor des heutigen Abends auch gleichzeitig die Chance, die eigene Kreativität auszuleben. Diesem Prozess sich zu stellen, sich darauf einzulassen und die Entwicklung zu durchleben, haben unsere Schülerinnen und Schüler gewagt. Und das finde ich eine ganz tolle Sache“, reflektierte Schulleiterin Annegret Schilling die Schreibidee. Den letzten Feinschliff gab es in einem Sprechtraining mit dem Schauspieler Thomas Hupfer, der die Bedeutung des Vortragens in den Mittelpunkt stellte. Die Schülerinnen und Schüler bekamen ein Gefühl für die richtige Betonung, die passende Lautstärke und das unterstützende Sprechtempo, das bei jedem Gedicht anders sein kann.

Schriftstellerin Safiye Can schilderte kurzweilig die Stationen der Schreibwerkstatt und stellte abschließend einige Texte aus ihren eigenen Werken vor. Beeindruckend waren auch die Auszüge aus ihrem aktuellsten Werk „Poesie und Pandemie“, indem sie die Eindrücke des Lockdowns in nachdenkliche Verse formulierte.

Musikalisch und vor allem auch thematisch umrahmte die Schulband unter der Leitung von Lukas Weiher diesen Abend. Auch die Musiker hatten sich dem Thema Film verschrieben und stellten die Titel „Eye oft he tiger“, „Another brick in the wall“ und „Zombie“ vor. Allen Beteiligten des kurzweiligen und überaus gelungenen Abends war der große und lang anhaltende Applaus der gebührende Lohn für die vielen Proben. Nach der Übergabe kleiner Geschenke und Blumen bedankte sich Schulleiterin Schilling bei allen Akteuren für die Organisation und Gestaltung (Nicolas Loh, Technik sowie Steffi Küster, Dekoration).

Und dass die Jungschriftsteller ihr Erstlingswerk, das im Fischer-Verlag erschienen ist, anschließend signierten und es dem Vorbild ihrer Workshopleiterin Safiye Can gleichtaten, die ebenfalls ihre Werke persönlich unterschrieb, war auch bei dieser Lesung eine Selbstverständlichkeit.

An der Schreibwerkstatt nahmen teil:

Luca Merlin Braun, Anna Tabea Determann, Enie  Linn Discher, Conner Erik Groos, Norwin Hendrik Groos, Hailey Mellons, Ronja Neumann, Lilo Rademacher, Emma Schaub, Sophie Schnautz,  Anna Milena Sauer, Yesenia Stolz und  Elina Wolfheimer