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Praktische Nächstenliebe im Religionsunterricht

Praktische Nächstenliebe im Religionsunterricht

 „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, ein Bibelzitat aus dem 3. Buch Mose, war der Ausgangspunkt einer Religionsstunde der Klasse 8b der Johannes-Gutenberg-Schule in Ehringshausen. Lehrerin Magdalena Rautenburg nahm das bekannte Zitat zum Anlass, über den heutigen Stellenwert und die gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Nächstenliebe zu sprechen. Und aus dieser lebhaften und engagierten Diskussion heraus, entstand die Idee, ein gemeinsames Projekt der aktiven Nächstenliebe anzugehen. Die wesentliche Vorarbeit hatte dafür Magdalena Rautenburg schon geleistet als sie frühzeitig Kontakt mit der an das Schulgelände angrenzenden Seniorenresidenz aufgenommen hatte.  In Ansprechpartnerin und Residenzleiterin Ilona Gugenberger hatte sie auch gleich die passende Unterstützerin gefunden, die begeistert von der Idee und sehr angetan von dem jugendlichen Engagement war. So stand in jeder Religionsstunde „Bewusst gelebte Nächstenliebe“ auf dem Stundenplan, was zur Folge hatte, dass der Besuch in der Seniorenresidenz schon sehr bald zur Selbstverständlichkeit wurde. Nach kurzer anfänglicher Zurückhaltung kamen die Jugendlichen mit den Seniorinnen und Senioren aber schnell ins Gespräch. Da wurde über vergangene Erlebnisse, Kriegs- und Nachkriegserfahrungen, persönliche Schicksale sowie über alltägliche Freuden oder kleinere und größere Hindernisse philosophiert. „So etwas steht nicht in unserem GL-Buch und vieles, was ich hier gehört habe, hätte ich mir so gar nicht vorstellen können“, war nur einer von vielen persönlichen Eindrücken der Schülerinnen und Schüler. Aber auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz: Es wurde gemeinsam gerätselt, gespielt, gemalt und gebastelt und auch das Vorlesen aus der aktuellen Tageszeitung oder dem Lieblingsbuch konnten die Residenzbewohner entspannt genießen. Dass es aber bei dem wöchentlichen Besuch nicht unbedingt alleine bleiben muss, war allen Beteiligten schnell klar und so konnte eine Schülerin auch gleich die Zusage für ihren Praktikumsplatz in der Seniorenresidenz „Best Care“ in Ehringshausen mit nach Hause nehmen. „Ich finde es total wichtig, was wir hier tun und deshalb möchte ich auch hier mein Praktikum machen“,  so die Achtklässlerin.

Auch Ilona Gugenberger bewertete das Projekt „Nächstenliebe“ äußerst positiv und kann sich auch weiterhin eine intensive Zusammenarbeit der Jugendlichen mit den älteren Residenzbewohnern vorstellen. Denn für beide Seiten war es die perfekte Win-Win-Geschichte schlechthin.