Wie es im Kopf von Komponisten aussieht und welche Abläufe dort stattfinden, erlebten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 der Johannes-Gutenberg-Schule jetzt mit dem Singer und Songwriter Jonas Monar. Der bekannte Künstler aus der heimischen Region schrieb unter anderem den Titelsong der Olympischen Winterspiele 2018 „Nie zu Ende“ und den Titelsong der Paralympics „Held“ aus seinem Album „Alle guten Dinge“.

„Seid ruhig mutig und traut euch an was ran, folgt eurem Bauchgefühl“, so Monar in der anfänglichen Kennenlern-Runde, „nichts ist falsch“.

Und schnell ging es dann auch zur Sache. Die Schülerinnen und Schüler einigten sich zunächst in Gruppen über Themen und Genres, die sie bearbeiten wollten, besprachen sich über Stimmungen und den dazu passenden Tonarten, improvisierten mit Melodielinien und deren harmonischer Begleitung, spielten auf Keyboards, Cajons, Gitarren und dem Flügel in der Aula.

Um Songtexte zu schreiben und zu improvisieren, brauchten die Jugendlichen zu Anfang natürlich etwas Mut. Jonas Monar nahm mit seiner zugewandten und positiven Art dann auch sehr schnell die Angst vor der Beurteilung, indem er immer wieder betonte, dass Songs eine künstlerische Einzigartigkeit besitzen und eine Botschaft, die vom Erschaffenden ausgesendet wird und somit eine hohe persönliche Qualität fernab von jeder Bewertung innehaben. Und dann bekam der Workshop auch gleich seine ganz eigene Dynamik. Die Schülerinnen und Schüler fanden große Freude daran, ihre kreativen Grenzen auszuloten, denn eifrig wurden alsbald Texte getippt und Melodien gesungen. Monar war immer zur Stelle, um in den Gruppen zuzuhören, weiterzuhelfen oder einfach nur präsent zu sein. Er bestärkte die jungen Künstlerinnen und Künstler in ihrer Kreativität, Noten beizufügen, wegzulassen oder zu verändern sowie Variationen an ihrer Komposition vorzunehmen, um den Song zu ihrem eigenen werden zu lassen.

„In unserer Kulturschule ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Kinder zu ermutigen, neue künstlerische Welten zu erschaffen und immer wieder etwas Neues auszuprobieren und sich aus der Komfortzone herauszuwagen. Es ist uns eine besondere Freude, Kulturschaffende wie Jonas Monar exklusiv für uns hier im Haus zu haben und mit ihm arbeiten zu dürfen. Als Kulturschule jedes Jahr interessante und einzigartige Projekte mit den Lernenden zu gestalten, ist eine unserer Besonderheiten. Davon profitiert die gesamte Schulgemeinde“, betont Kulturschulkoordinatorin Konstanze Korth-Neumann während des Workshops.

Zu Ende des Seminars waren alle Teilnehmenden glücklich und stolz, ihre selbstgeschriebenen Lieder zu präsentieren. „Diese Songs sind großartig geworden, sie werden Bestandteil unseres Musicals im kommenden Jahr sein. Der Workshop war genau das Richtige, um uns aus den Startlöchern schnellen zu lassen. Wir freuen uns schon darauf, mit unseren Schülerinnen und Schülern weiter daran arbeiten zu können“, so der verantwortliche Musiklehrer Johannes Herzog.