Ein Objekttheater voller Nostalgie
Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Nostalgie „[…] eine sehnsuchtsvolle Hinwendung zu vergangenen Gegenständen oder Praktiken.“
Im Rahmen einer Unterrichtseinheit waren nun die Schülerinnen und Schüler der Englisch A- Kurse des Jahrgangs 8 an der Johannes-Gutenberg-Schule aufgefordert, einen ihnen liebgewonnenen Gegenstand oder ein Andenken ihrer Familie zum Leben zu erwecken, mit diesem ins Gespräch zu kommen und seine eigene Geschichte zu erzählen.
Im Sinne des Objekttheaters wird so der Gegenstand zum Gesprächspartner mit einer eigenen Lebendigkeit und mithin zum Kunstwerk. Der Gegenstand wird dadurch oftmals zum handelnden Subjekt selbst. Dialoge und innere Monologe sollten mittels eines Videofilms vorgetragen werden und diese kreativ- ästhetische Gestaltung war im Sinne der KulturSchule somit ein wichtiger Teil der Aufgabenstellung.
„Besonders zu betonen ist hier die sprachliche Leistung der Achtklässler, denn gerade in Zeiten des Distanzlernens kommt trotz Wochenplänen und Videokonferenzen der Einsatz der Fremdsprache als aktiv gesprochenes Wort manchmal für den einzelnen Schüler ein wenig zu kurz. Mit diesen Videos wurde nun dem freien Sprechen in der zu erlernenden Sprache Raum gegeben und die Schülerinnen und Schüler konnten mehr als einmal beweisen, dass sie nicht nur auf kreative Weise glänzen können, sondern auch in sprachlich- intellektueller Form“, so Organisatorin Konstanze Korth-Neumann.
So entstanden unzählige interessante, spannende, lustige und auch rührende Theatervideos in denen die Jugendlichen ihre nostalgischen Objekte lebendig werden ließen und im Dialog über diese berichteten. Die gute, alte Kamera, eine wertvolle Kette der Großtante, eine geerbte Uhr, ein Milchgefäß der russischen Großmutter, der alte, sprechende Wecker, ein Tonbandgerät mit Musik der 50er und viele Dinge mehr waren dort zu sehen. Einige davon können in Kürze auch auf dem Youtube-Kanal der Schule angesehen werden.
„Die Schönheit und den Wert nostalgischer Objekte zu erkennen, ist besonders für die Jugendlichen unserer heutigen „Wegwerfgesellschaft“ immer wieder eine Herausforderung. Sich auf ästhetisch forschende Weise an eine vergangene Zeit zurück zu erinnern und damit das Andenken an eine Person, die für die Familie eine besondere Bedeutung hatte, lebendig zu halten, ist eine Möglichkeit, die eigene Geschichte zu schreiben und sich als aktiver Teil der Familienchronik zu empfinden“, so Konstanze Korth-Neumann abschließend.