Grundschüler entdecken die Naturwissenschaften
Ungewohntes Treiben herrschte in den Fachräumen der Naturwissenschaften der Johannes-Gutenberg-Schule, denn nicht weniger als 160 Schülerinnen und Schüler aus den Grundschulen von Ehringshausen, Aßlar, Werdorf, Katzenfurt, Ulmtal und Beilstein waren zwei Tage zu Besuch, um in die Welt der Chemie, Biologie und Co. einzutauchen.
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 9b, 10a und 10c beschäftigen sich die jungen Forscher in den einzelnen Räumen mit den unterschiedlichen Phänomenen, die es in diesen Bereichen gibt.
So wurden z.B. Geheimschriften mithilfe von Zitronensäure und einer Kerze geschrieben, Luftballons mit Orangen zum Platzen gebracht, ein Vulkanausbruch mit Backpulver und Essig simuliert, unterschiedliche Stromkreise mit Lampen und Schaltern aufgebaut, Grundversuche zum Hebelgesetz gemacht, verschiedene Gegenstände gewogen oder die Wirkungen der magnetischen Kraft betrachtet. Unter anderem wurde auch der Blutkreislauf des Menschen betrachtet und ein Modell des Herzens gebastelt. Mitglieder des Schulsanitätsdienst informierten passend dazu über Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Widerbelebung und übten diese auch mit den Viertklässlern. Ebenso wurde fleißig mikroskopiert und dabei beispielsweise die Strukturen von Zwiebelhäuten und der Wasserpest untersucht oder mit Binocularen Schlangenhäute bzw. Samenkörner begutachtet.
„Ich hätte nie gedacht, dass mir die Betreuung der Grundschüler so viel Spaß machen würde und ich war erstaunt, wie groß das Interesse bei den vielen Forschungsstationen war“, äußerte sich Jannis aus der Klasse 10a wohlwollend über seine Grundschulgruppe. „Ich bin auch sehr angetan von dem großen Engagement, dem Fachwissen und dem Einfühlungsvermögen, das die Jugendlichen aus der JGS gezeigt haben. Unsere Grundschüler haben sich hier sehr wohl gefühlt“, so die abschließende Bilanz von Organisator Marc Schäm.
Aber bei allem wissenschaftlichen Tun und Treiben war auch noch genügend Zeit, um zwischendurch in der Schulbibliothek bei einem spannenden Buch zu entspannen oder in der Spielebar gemeinsam Tischfußball oder Brettspiele zu spielen.
Am Ende zweier spannender Tage blieb letztlich nur die Frage offen, welchen Kindern die Versuche mehr Spaß gemacht haben – den Schülerinnen und Schülern aus der Grundschule, die mit großer Begeisterung und Interesse die Versuche durchgeführt haben oder den Jugendlichen aus den neunten und zehnten Klassen, die bei der Betreuung der Viertklässler großes Engagement, viel Fachwissen und jede Menge Einfühlungsvermögen gezeigt haben.
„Andere zu motivieren und zu ermutigen sich auf Fremdes einzulassen, ist schon großartig und schafft somit eine grundsolide Basis, Impulse für naturwissenschaftliches Erleben und Arbeiten zu setzen“, so Schulleiterin Annegret Schilling nach Abschluss der Veranstaltung. Damit waren sich alle am Ende des Tages einig: Lernen kann nicht nur stures Pauken sein, sondern auch so richtig Spaß machen.