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Gute Werte für die Dill

Gute Werte für die Dill

Wie es um die ökologische Qualität der Dill steht, wollten jetzt die Gymnasialklassen 10a und 10b der Johannes-Gutenberg-Schule zusammen mit ihren Biologielehrern Joe Schnirch und Dennis Weis sowie Biologielehrerin Simone Strauß-Schwabe genauer unter die Lupe nehmen. Unter fachkundiger Begleitung von Prof. Dr. Lutz Breuer von der Justus-Liebig-Universität zuständig für Landschafts-, Wasser- und Stoffhaushalt in Gießen ging es zunächst in einer thematischen Einführung im Biologiehörsaal um die aktuellen Arbeitsfelder des Instituts. Dabei wurden globale Themen wie Wassernutzung, Klimawandel, Landnutzung und deren Auswirkungen auf Trinkwasser und Biodiversität diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag auf der ungleichen weltweiten Verteilung von Wasserressourcen und Konsumverhalten, veranschaulicht durch Kartenmaterial, das die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregen sollte. Anschließend machte sich die Gruppe mit Keschern, Sieben, Lupengläsern und Bestimmungshilfen auf den Weg zur nahe gelegenen Dill. Aufgrund der ergiebigen Regenfälle in den Tagen zuvor war der Wasserstand des Flusses deutlich erhöht, das Wasser trüb und bräunlich gefärbt und eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die Gewässerforschung. Dennoch wagten sich einige Teilnehmende mit Wathosen in den Fluss, um Proben wirbelloser Kleintiere zu entnehmen. Die Funde waren in diesem Jahr etwas weniger vielseitig als im Vorjahr, da manche Arten empfindlicher auf die veränderten Bedingungen reagierten. Dennoch konnten mithilfe der Bestimmungsliteratur zahlreiche Tierarten identifiziert und dokumentiert werden. Aufgrund des hohen Wasserstands war es allerdings nicht möglich, weitere Parameter wie die Fließgeschwindigkeit zu ermitteln.

Zurück in der Schule wurden die Proben unter dem Binokular und mit Handy-Mikroskopen weiter untersucht. Dabei entstanden beeindruckende Detailaufnahmen der Kleintiere, die zur genaueren Bestimmung herangezogen wurden. Ein besonderer Schwerpunkt lag diesmal auf der Berechnung des Saprobienindex, ein biologischer Indikator, der anhand der vorkommenden Organismen Rückschlüsse auf die Gewässergüte erlaubt. Die Auswertung ergab einen Wert von 1,9, was der Güteklasse II entspricht. Damit kann die Wasserqualität der Dill insgesamt als „gut“ bezeichnet werden.

Zum Abschluss wurden die beobachteten Tiere selbstverständlich wieder zurück in ihren natürlichen Lebensraum entlassen. „Trotz erschwerter Bedingungen konnte die durchgeführte Untersuchung wertvolle Einblicke in das Ökosystem Fließgewässer vermitteln und das ökologische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler weiter stärken“, so Biologielehrer und Organisator Joe Schnirch an Abschluss des arbeitsreichen Tages.