Ehringshausen. Mit dem Musical „Aquarius – eine zweite Chance?“ hat die Johannes-Gutenberg-Schule Anfang Juni ihr viertes Schülermusical auf die Bühne gebracht. Rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 wirkten an den beiden gelungenen Aufführungen in der vollbesetzten Volkshalle mit.

Erdacht und erarbeitet wurde das Musical in den vergangenen zwei Jahren vom W2-Kurs Musik unter der Leitung von Christian Weiher und Simone Strauß-Schwabe. Musik, Gesang, Choreografie und Schauspiel lagen komplett in Schüler- und Lehrerhand, begonnen mit der selbst ausgedachten Weltuntergangsgeschichte „Aquarius – eine zweite Chance“ bis zu den neu arrangierten und von der Schulband life eingespielten Musikstücken.

Die Themen der Geschichte orientierten sich dabei an klassischen Musicals. „Es geht um die Fragen nach Freiheit, Liebe und Verantwortung“, erklärt Weiher. Im Zentrum stehen der rebellische King (Dominik Schäfer), seine Freundin Ell (Laura Klemm) und ihr Vater, Professor Jack Daniel (Simon Maage). Daniel hat nach einer verheerenden Umweltkatastrophe die Unterwasserwelt Aquarius erschaffen, in der die Menschheit unter seiner Führung und nach strengen Regeln fortan lebt. Doch nach einiger Zeit beginnen die Menschen, allen voran King, gegen den strengen Überwachungsstaat zu rebellieren. Sie brechen aus der Unterwasserwelt aus und machen sich auf die Suche nach Überlebenden auf der Erde. Ell will sich zunächst nicht gegen ihren Vater stellen und bleibt zurück, enttäuscht und unglücklich, dass King sie verlassen hat. Sie macht sich schließlich mit ihren Freundlinnen auf die Suche nach King, der inzwischen auf Überlebende getroffen ist. Doch er kann seine neue Freiheit ohne seine große Liebe Ell nicht genießen. Zudem sind die Ressourcen auf der sich langsam von der Katastrophe erholenden Erde knapp. Die Erdenbewohner möchten nicht mit den Bewohner von Aquarius teilen und verstoßen sie.

Professor Daniel will seine Untertanen zurückholen, doch es kommt zur Rebellion, bei der Daniel stirbt. Seine Frau (Melanie Schulz) gibt ihm vor seinem Tod das Versprechen, aus Aquarius etwas Gutes zu machen. Die Menschen erkennen, dass die Erde und Aquarius zu einer Welt gehören. King begreift, dass es mit der Freiheit nicht so einfach ist. Er will Verantwortung übernehmen, ebenso wie Ell, die mit ihrer Mutter in die Unterwasserwelt zurückkehrt, jedoch verspricht, zurück zu kommen. Sie beide wollen an der Gestaltung ihrer Welt mitwirken. „Wir dürfen nicht vergessen, was geschehen ist, um die reale Welt besser zu gestalten. Gesetze und Regeln dienen nicht sich selbst“, ist die wichtige Erkenntnis der Geschichte, die über die Musicalwelt hinaus bedeutsam ist.

Die verschiedenen Szenen wurden mit Klassikern wie „Aquarius“ und „Letthesunshine“ aus dem Musical Hair, „Anotherbrick in thewall“ von Pink Floyd oder dem „Earth song“ von Michael Jackson ebenso dargestellt wie mit aktuellen Hits „All summerlong“ von Kid Rock, „Let her go“ von Passenger oder „Rolling in thedepp“ von Adele. Szenenapplaus gab es bei diesem Stück für Laura Klemm, die „Rolling in thedeep“ mit beeindruckendem Gesangstalent und Stimmvolumen sang.

Musikalisch unterstützt wurden die Schüler des W2-Kurses der Jahrgangsstufe 10 vom W2-Kurs Musik der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Tim Gilbert, der Schulband unter der Leitung von Nicolas Loh sowie Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6, die den Musicalchor bildeten.

Nach der Premiere lobten Weiher, Strauß-Schwabe und Schulleiterin Gabriele Abraham die Leistung und das Durchhaltevermögen der Schüler, die über zwei Jahre an dem Musical gearbeitet haben.  „Wir haben zwar unter Wasser gespielt, aber ihr seid über euch hinaus gewachsen“, würdigte Weiher seine Schüler, unterstützt von 350 Zuschauern, die mit Standing Ovations nach einer Zugabe verlangten.