Wo kommt der Strom her? – Bei uns aus der Steckdose!
Wie groß ist der Stromverbrauch in Hessen? Wie viel Strom muss Hessen importieren? Wo kommt dieser Strom her? Und wo legt man die Stromtrassen, die diese Energie nach Hessen bringen?
Diesen Fragen gingen die Klassen 10a, b, c im Rahmen eines Planspiels „Zukunft Netzausbau in Hessen – Ein Planspiel für Schulen“ nach.
Durchgeführt wurde das Planspiel von Jan Roessel und Stefan Kunterding von der Deutschen Gesellschaft e.V., finanziert durch die Landesenergieagentur Hessen und im Auftrag des Landes Hessen.
Angelehnt an die reale Diskussion über die Stromtrassen von Suedlink ging es bei dieser Veranstaltung um eine imaginäre Trasse zwischen Kassel und Bad Hersfeld.
Die Schülerinnen und Schüler übernahmen hierbei die Rollen verschiedener Akteure: Landesregierung Hessen, Bürgermeister der betroffenen Städte, Bundesnetzagentur, Bürgerinitiative „Gegen den Mastenwahn“, Bund für Umwelt und Naturschutz, Kreisbauernverbände, Industrie- und Handelskammer, Netzbetreiber, Bundesverband erneuerbare Energie sowie der Moderatoren für einen Runden Tisch.
Die Streitfragen waren unter anderem: In welchen von zwei geplanten Korridoren wird gebaut? Freileitungen oder Erdkabel? Entschädigungszahlungen?
Nach dem Studium der eigenen Rollen hatten die Akteure Zeit, eine Strategie für die Gespräche mit den anderen Gruppierungen zu entwickeln. Nach einer längeren Phase, in der sich die beteiligten Akteure zu informellen Vorgesprächen trafen, kamen die beteiligten Personen schließlich zu einem Runden Tisch zusammen, um über die obengenannten Fragen zu beraten und zu diskutieren.
Nach einer langen, teilweise leidenschaftlichen Diskussion zogen sich die Vertreter der Landesregierung zurück, um auf Grundlage der vorgebrachten Argumente eine Entscheidung für den Trassenverlauf zu fällen.
Die Schülerinnen waren mit großem Interesse und viel Leidenschaft beim Planspiel dabei. Neben der Fähigkeit, sich in andere Positionen hineinzudenken und sich mit konträren Meinungen argumentativ auseinanderzusetzen, zeigten die Jugendlichen vorm allem bei der Suche nach gemeinsamen Lösungen große soziale Kompetenz.
Insgesamt gesehen waren die jungen Leute, zur Freude Ihrer Klassenlehrer Petra Thielemann, Benjamin Philippus und Marc Schäm von dieser Form des Unterrichts so angetan, dass der Wunsch nach einem weiteren Projekt/Planspiel dieser Art sehr groß ist.